Am Montag, 16.10., habe ich an der diesjährigen Fortbildungsveranstaltung des Sächsischen Museumsbundes (SMB) teilgenommen. Diese fand im Tietz in Chemnitz statt. DAStietz ist ein Kulturzentrum, in dem sich neben der Stadtbibliothek und der Volkshochschule auch das Naturkundemuseum und die Neue Sächsische Galerie befinden.
In letzterer konnte ich diese beiden, gerade auch für Berliner*innen nicht uninteressanten Fotografien von Hansgert Lambers entdecken:
Die Veranstaltung widmete sich unter dem Titel „Der Wert des Miteinanders – sozial, ökonomisch und ökologisch“ verschiedenen Aspekten von Nachhaltigkeit in der Museumsarbeit. Reizvoll für mich war insbesondere das Veranstaltungsformat: Ein traditioneller Block mit Begrüßungen und zwei Vorträgen wurde im zweiten Teil durch ein Barcamp und ein Worldcafé ergänzt, die in starkem Maße den Austausch unter den Teilnehmer*innen beförderten.
Die Grußworte wurden von der Vorsitzenden des SMB, Sabine Wolfram, dem Leiter der Abteilung Kunst im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, Markus Frank, und der Kustodin Thorid Zierold vom Naturkundemuseum Chemnitz gehalten. Die beiden Vorträge waren: „Mein Museum unter der betriebsökologischen Lupe – Zukunftsfähig durch Nachhaltigkeit“ von Sina Herrmann, Projektleiterin Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Museum des Deutschen Museumsbundes e. V. (DMB) (der insbesondere die neu erschienene Handreichung des DMB zur Nachhaltigkeit vorstellte) und „Gelebte Bildung für Nachhaltige Entwicklung im kulturellen Umfeld“ von Marlen Gabriele Arnold, Professorin für Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit an der TU Chemnitz.
Moderiert wurde die Veranstaltung von der Stadtforscherin und Sozial- und Kulturgeographin Katja Manz. Für das Barcamp wurden zunächst in der großen Runde acht Themen zusammengetragen, die anschließend in zwei mal vier Gruppen diskutiert wurden. Die Ergebnisse wurden dann wieder in der großen Runde vorgestellt. Für das sich anschließenden Worldcafé wählten alle Anwesenden die vier beliebtesten Themen aus. Diese wurden dann erneut in vier Gruppen diskutiert.
Eines der diskutierten Themen stammte von mir: „Ist es nachhaltig, Dinge zu bewahren?“ Damit war ich ein Moderator in den Diskussionen des Barcamps und des Worldcafés. Da der Zeitrahmen recht eng war, war diese Aufgabe durchaus sportlich, hat aber auch viel Spaß gemacht. Wir haben die positiven Aspekte des Bewahrens besprochen (Bewahrung der Geschichte(n), der Kenntnisse etc.), aber auch das Negative (Raumbedarf des Depots, Anforderungen an die Klimatisierung etc.) Es stellte sich recht schnell heraus, dass dem Sammlungskonzept und einer guten Inventarisierung auch in Hinblick auf die Nachhaltigkeit große Bedeutung zukommen. Kritisch wurden die Fragen des Entsammelns und des Austausches von Sammlungsgut aufgefasst.
Andere besprochene Themen waren: „Kann man bei 18° überleben?“, „Wie bekommt man mehr Menschen ins Boot?“, „Digitale Tauschbörse (Ausstellungselemente)“, „Wie können wir Ressourcen sparen, Nachhaltigkeit einfacher gestalten?“ u. a.
Wie gesagt war der zeitliche Rahmen sehr eng. Daher konnten die sich aufwerfenden Fragen nicht weitergehend besprochen werden – was eigentlich bei allen Themen sehr verlockend war. Erklärter Maßen haben die Organisatorinnen mit dem diskursiven Veranstaltungsformat einen Versuch unternommen. Meiner Meinung nach ist dieser sehr gelungen, denn es hat viel Spaß gemacht, an der Veranstaltung teilzunehmen und mit den andern Teilnehmer*innen in einen Austausch zu kommen. Ich würde es begrüßen, wenn der Versuch weitergeführt wird und mit den sich einstellenden Erfahrungen wächst.